I’m Ugly But Trendy

Favela, Funk & Feminismus
Artikel von Clara Migsch

Nackte Haut, laszive Tanzbewegungen und Texte mit explizit sexuellem Inhalt: So präsentieren sich die Protagonistinnen in Denise Garcias Dokumentarfilm I’m Ugly But Trendy (2003) über die Baile-Funk-Szene in den Favelas von Rio de Janeiro. Tagsüber Hausfrauen, Mütter, Arbeiterinnen oder Studentinnen, verwandeln sie sich bei ihren Auftritten auf den so genannten „Funk Bailes“ (dt. Funk Bälle) in selbstbewusste Rapperinnen. Sie singen über Stellungen beim Sex, erste Dates aber auch über die Notwendigkeit, regelmäßig zum Gynäkologen zu gehen. Nicht zuletzt der aufklärerische Gehalt ihrer Lieder macht sie zum Sprachrohr einer neuen, selbstbewussten Frauengeneration, die sich nicht mehr den Erwartungen ihrer Männer anpasst, sondern selbst die Initiative ergreift und fordert – nicht zuletzt in sexueller Hinsicht. Ein Jahr lang hat Denise Garcia unterschiedliche Baile Funk-Interpretinnen mit der Kamera begleitet, darunter die dreifache Mutter Tati, die, im achten Monat schwanger, eine ganze Konzerthalle zum Kochen bringt. Aus ihrem Mund stammt auch der Titel des Films: „I’m Ugly But Trendy“. Dieser demonstriert den Mut der „Funkeiras“ anzuecken und, wenn es sein muss, auch negativ aufzufallen. Mit ihren offen sexuellen Raps demonstrierten sie eine „neue Form des Feminismus, […] der sagt, dass auch Frauen Spaß am Sex haben und der darüber spricht was sie dabei wollen.“ (Denise Garcia)
I’m Ugly But Trendy – FREITAG 13.09.2013 im DAS KINO

I'm Ugly But Trendy

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